Zurück in der Textquarantäne: Arbeiten im Homeoffice

Wir sind zurück im Homeoffice. Eigentlich befinden wir uns bereits seit Monaten kaum irgendwo anders. Aber nun zwingt uns die vom Bundesrat angeordnete Homeoffice-Pflicht ausnahmslos dazu, den Arbeitsplatz in unserem Atelier gegen unsere eigenen vier Wände einzutauschen. Lässt es sich dort ebenso produktiv und inspiriert arbeiten?

Mal ehrlich: nicht immer. Manchmal müssen wir uns ziemlich an der Nase nehmen. Denn unser Zuhause ist in erster Linie ein Zuhause. Kein Büro. Kein Sitzungszimmer. Und schon gar kein Atelier, das von der Kreativität verschiedener Menschen lebt.

Nichtsdestotrotz haben wir uns mit der Situation arrangiert. Wie wir das geschafft haben? Gerne teilen wir unsere Erfahrungen und geben Ihnen ein paar Tipps zur Arbeitstag-Gestaltung im Homeoffice.

Die Basics

Lassen Sie uns mit den Basics starten. Denn ohne diese brauchen wir gar nicht über Produktivität und Effizienz im Homeoffice zu sprechen. Wollen Sie zuhause arbeiten, ist ein gut eingerichteter Arbeitsplatz die Grundlage dafür. Folgende drei Dinge empfinden wir als wichtig:

#1 Rüsten Sie sich mit den Materialien und Unterlagen aus, die Sie für Ihre Arbeit benötigen. Falls Sie nicht selbstständig sind, kann Sie Ihr:e Arbeitgeber:in vielleicht dabei unterstützen. Einige Unternehmen bieten Ihren Angestellten auch Homeoffice-Entschädigungen an. Eine einheitliche gesetzliche Regelung gibt es hierzu jedoch derzeit nicht. Besprechen Sie deshalb Ihre Bedürfnisse mit Ihrem Arbeitgeber.

#2 Schaffen Sie sich eine inspirierende Atmosphäre. Sofern Sie Platz haben und nicht am Esstisch arbeiten müssen (wie eine der beiden Autorinnen dieses Beitrags), gönnen Sie sich einen schönen Schreibtisch. Einen tollen Stuhl, der Sie vielleicht auch ergonomisch unterstützt. Und natürlich all die kleinen Extras, die Ihnen am Arbeitsplatz Freude bereiten. Auf Instagram und Pinterest finden Sie jede Menge an Ideen. Dabei jedoch nicht vergessen: Es sollte nicht nur schick, sondern auch praktisch sein. Denken Sie dabei auch an eine gute Ausleuchtung Ihrer Arbeitsfläche.

#3 Auch wenn es banal klingt: Ihre persönliche Einstellung zur aktuellen Lage ist nicht zu unterschätzen. Sie entscheiden selbst, ob Ihr Glas halb leer oder halb voll ist. Sie haben eine:n Partner:in oder Kinder zuhause und deshalb kaum Ruhe? Sie leben in einer Einzimmerwohnung und arbeiten, essen und schlafen in einem Raum? Das sind in der Tat keine einfachen Umstände. Ändern lässt sich daran kaum etwas, doch wir können versuchen, das Beste daraus zu machen. Unter dem Strich bleibt uns keine andere Wahl.

Die Gestaltung des Arbeitstages

Sind Sie sich an regelmässige Arbeitszeiten gewöhnt? Dann behalten Sie diese unbedingt bei. Wenn Ihr Arbeitgeber jedoch nicht darauf besteht, dass Sie während der Bürozeiten erreichbar sind und Sie ohnehin eine Nachteule sind – dann haben Sie jetzt die Gelegenheit dazu, etwas Neues auszuprobieren. Vielleicht gelingt es Ihnen, einen eigenen Rhythmus zu finden, in dem Sie sogar noch produktiver als bisher arbeiten können, da er eher Ihrem Naturell entspricht. Beachten Sie jedoch folgende Punkte, die auch ansonsten wichtig sind:

#1 Planen Sie Ihre Tage sorgfältig und teilen Sie sich Ihre Zeit sinnvoll ein. Da sich Ihr Arbeitsplatz jetzt in Ihren eigenen vier Wänden befindet, verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit schnell. Gönnen Sie sich Pausen. Und hin und wieder etwas frische Luft.

#2 Pausen stellen auch ideale Gelegenheiten dar, um das Telefon zur Hand zu nehmen und jemanden anzurufen, der oder die Ihnen wichtig ist. Kontakte zu pflegen, tut gut und macht glücklich; gerade, wenn man sich wegen der Pandemie nicht mehr so oft sehen kann.

#3 Auch die Mittagspause ist und bleibt eine Pause. Klappen Sie den Laptop zu, schliessen Sie das Notizheft und stellen Sie das Mobiltelefon auf lautlos. Geniessen Sie die Ruhe, atmen Sie durch und essen Sie etwas Leckeres. Entweder mit Musse selbst gekocht oder Sie unterstützen die Gastrobranche im Lockdown mit einer Bestellung. So tanken Sie neue Energie für den Nachmittag.

#4 Kommen Sie im Schlabber-Look nicht in den Arbeitsmodus? Dann wissen Sie, was Sie zu tun haben. Für alle anderen: Geniessen Sie es, weniger Zeit in Ihr Äusseres investieren zu müssen und tun Sie sich stattdessen sonst etwas Gutes. Ein gelegentlicher Spaziergang oder Einkäufe zwingen Sie ohnehin dazu, sich hin und wieder im Spiegel zu betrachten und gegebenenfalls zu intervenieren. Wir finden das nicht nur schlecht. Und wer sagt, dass bequeme Kleidung nicht auch schick sein kann?

Die kleinen Alltagsfreuden

Diese Sache mit der Pandemie ist für viele von uns nicht einfach. Haben Sie Geduld mit sich selbst, hören Sie auf Ihren Körper und vergessen Sie auch Ihren Geist nicht. Keine Sorge, wir machen hier keine Werbung für ein Holistic-Detox-Treatment in einem Luxushotel Ihrer Wahl. Unsere persönlichen Alltagsfreuden sind naheliegender und budgetfreundlicher.

#1 Verwöhnen Sie sich mit einer Tasse Kaffee oder Tee. Zelebrieren Sie den Moment, geniessen Sie den ersten Schluck und denken Sie an ein schönes Erlebnis. Zeitaufwand: ca. 6 Minuten inkl. Vorbereitung
Kosten: ca. 50 Rappen

#2 Öffnen Sie die Fenster oder Balkontüren und atmen Sie die frische Luft tief ein und strecken Sie sich. Schliessen Sie die Augen. Hören Sie die spielenden Kinder auf dem Pausenplatz? Die sich zankenden Krähen im Garten? Oder die neuste Spotify-Playlist Ihres Nachbarn? So einfach geht Entspannung. Und auch der Bundesrat empfiehlt, Räumlichkeiten regelmässig zu lüften. So geht Multitasking.
Zeitaufwand: ca. 3 Minuten
Kosten: keine

#3 Mit To-Do Listen macht sich eine der Autorinnen dieses Blogposts jeweils selbst eine grosse Freude. Wenn am Ende des Tages alle Aufgaben durchgestrichen sind und ein kleines Häckchen dahinter steht, ist dies der visuelle Beleg für einen erfolgreichen Tag. Dann kann der Feierabend kommen.
Zeitaufwand: ca. 5 Minuten
Kosten: keine

Das Ende der Covid-Situation lässt noch etwas auf sich warten. Bis dahin nehmen wir jeden Tag als neue Chance, bleiben solidarisch und hoffnungsvoll. Falls es trotzdem mal etwas viel wird, empfehlen wir die Plattform «dureschnufe» mit Tipps und Angeboten für die psychische Gesundheit. Bleiben Sie gesund.