Redesign, Relaunch oder Facelift?

Es gibt die unterschiedlichsten Begriffe für die Lancierung einer neuen Website. So zum Beispiel Redesign, Relaunch, Rebrush oder Facelift. In der Schweizer Agenturlandschaft haben sich insbesondere die Begriffe Redesign und Relaunch durchgesetzt. In diesem Beitrag verraten wir Ihnen, was der Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist, wofür wir uns entscheiden haben und wie wir bei der Planung unseres neuen Webauftritts vorgegangen sind.

Redesign – Überarbeitung einer bestehenden Website

Bei einem Redesign gibt es optische Veränderungen: ein neues Design mit neuen Farben, Schriften und neuer Aufmachung. Der Inhalt der Seite bleibt in der Regel weitgehend erhalten.

Relaunch – Vollständige Erneuerung einer Website

Ein Relaunch bedeutet soviel wie eine vollständige Erneuerung der Website: Seitenstruktur, Seiteninhalt und Aussehen der Seite werden von Grund auf neu gestaltet. Auch wird die Technik der Website komplett neu aufgebaut.

Wir haben uns für einen Relaunch unseres Webauftritts entschieden, da unsere alte Seite von Beginn an nur als Übergangslösung angedacht war. Insofern hatten wir bisher weder Zeit noch Mühe investiert. Dies sollte sich nun ändern.

Bei der Planung unseres neuen Webauftritts haben wir folgende 10 Schritte berücksichtigt:

#1 Wettbewerbsanalyse

Eine Analyse der Mitbewerberinnen und Mitbewerber hilft bei der eigenen Positionierung. Ein Alleinstellungsmerkmal, das die eigenen Dienste von anderen unterscheidet, ist der Aufhänger, um in Zukunft Orientierung zu stiften.

#2 Strategie

Erfolg mit einer Website zu haben, heisst, Ziele zu erreichen. Diese Ziele müssen jedoch erstmal definiert werden. Ein Relaunch braucht ein strategisches und umfängliches Konzept, das die Ziele und Handlungspläne für die Website klar formuliert und aufeinander abstimmt.

#3 Zielgruppen

Aus der Zieldefinition ergeben sich meist auch die Zielgruppen, die angesprochen werden sollen. Zielgruppen zu analysieren, heisst auch, sich in mögliche Einzelpersonen hineinzuversetzen (Personas erstellen): Ich bin ein/e Kunde/in und habe einen Wunsch. Wie kann die Website meine Fragen beantworten?

#4 Konzept

Wie sollen die Inhalte der Website organisiert werden? Aus diesen Überlegungen entstehen Navigation und Sitemap, die die Wege des Nutzers durch die gesamte Website bestimmen (auch Customer Journey genannt). Die Zuordnung folgt aus der Sicht des Nutzers resp. der Nutzerin, der oder die sich intuitiv und nach logischen Prinzipien von Seite zu Seite bewegen möchte. 

#5 Usability

Usability heisst so viel wie «Benutzerfreundlichkeit». Für Nutzerinnen und Nutzer muss das Angebot verständlich und intuitiv zu bedienen sein. Sie wollen über bekannte Funktionen und Elemente mit wenig Aufwand zu einem Ergebnis kommen.

#6 Content

Die Inhalte sind für Anbieter und Nutzer das Kernstück der Website. Im besten Fall können die alten Inhalte teilweise oder komplett übernommen werden. Ein paar Fragen vorab sind trotzdem hilfreich: Spricht der Inhalt alle Zielgruppen an? Ist er informativ? Macht es Freude, ihn zu lesen? Merken Sie sich hierbei: Ohne guten Inhalt ist auch das schönste Design wertlos. Dies führt auch gleich zum nächsten Punkt.

#7 Redesign

Das Nutzerverhalten und der Geschmack verändern sich in der digitalen Zeit rasant. Zeitgemässes Design ist deshalb ein Muss. Das Design richtet sich dabei immer nach den Inhalten und der Struktur der Website und nicht andersherum – eine perfekt gestaltete Seite ohne Inhalt bringt bei einem Relaunch ebenso wenig wie tausende Inhalte ohne ansprechendes Design. 

#8 SEO (Search Engine Optimization)

Ein Relaunch nützt nichts, wenn ihn niemand sieht. Erscheinen sie auf der zweiten Suchergebnisseite von Google, haben sie im Grunde verloren. Untersuchungen zeigen, dass weniger als ein Prozent aller Nutzer überhaupt auf diese zweite Suchergebnisseite klicken.

Das heisst also: Wer organischen Traffic möchte, muss auf der ersten Suchergebnisseite auftauchen. Ziel des SEO aka «Suchmaschinenoptimierung» ist, dass die Website unter den ersten Suchergebnissen angezeigt wird. Google «liest» die Inhalte und Strukturen der angebotenen Websites nach bekannten HTML-Standards und Vorgaben. Damit die eigene Seite positiv gelistet wird, muss sie bestimmte Vorgaben einhalten.

Google setzt heute mehr als je zuvor auf Content, der seriöse Informationen vermittelt, vertrauenswürdig und nachvollziehbar erscheint. Es lohnt sich also einmal mehr, in gute Inhalte zu investieren und diese von Expertinnen und Experten schreiben zu lassen.

Werden die Inhalte beispielsweise mit zu vielen Keywords gespickt, straft sie die Suchmaschine schnell als Spam ab. Viele ältere SEO-Strategien ziehen damit also nicht mehr. So etwa eine bestimmte Keyword-Dichte oder eine Vielzahl von kurzen, inhaltlich eigentlich leeren Detailseiten, die einzig und allein für ein Keyword gebaut wurden.

#9 Technik

Die Inhalte, das Design und die technische Umsetzung stehen fest. Bleiben nur die Fragen: Geht das überhaupt? Kann die Website erweitert werden, wenn regelmässig neue Inhalte dazu kommen? Können Updates ohne Probleme eingepflegt werden? Passt sich das Layout an technische Änderungen an? Wer kein böses Erwachen will, lässt sich hierzu vom Profi beraten.

#10 Erfolgsmessung

Der subjektive Eindruck kann täuschen. Deshalb empfehlen wir Daten und Fakten stets im Auge zu behalten. Es gibt eine grosse Auswahl an Tools, die hier Hilfestellung bieten können.

Cornelia Ineichen